Such dir Motivationspartner:innen
Coaching
Du hast dir viel vorgenommen? Motivationspartner:innen könnten dein Erfolgsgeheimnis werden.
- Du machst schon seit einer Weile keine Fortschritte mehr? Dann ist es jetzt an der Zeit, dass du dir jemanden suchst, der dich motiviert und antreibt.
- In der Regel sind Personen, die nur minimal erfahrener sind als du, besser geeignet als deine beste Freundin bzw. dein bester Freund.
- Schließlich brauchst du jemanden, der dich immer wieder an dein Training erinnert und dir ehrliches Feedback gibt. Nur so kann das Ganze funktionieren.
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Wenn du gerne von all den gesunden Dingen träumst, die du machten möchtest, aber eigentlich nur wenig dafür tust, dann ist das vielleicht der richtige Moment, um jemanden um Hilfe zu bitten.
Such dir Menschen, die auf dich "aufpassen" oder dich auf deinem Abenteuer sogar begleiten. Das könnte der Anstoß sein, den du brauchst, um deine Absichten in die Tat umzusetzen. In einer Studie des University College London waren Paare, die abnehmen, mehr Sport machen oder mit dem Rauchen aufhören wollten, erfolgreicher, wenn ihre Partner:innen mitmachten. Eine weitere im Journal of Personality and Social Psychology veröffentlichte Studie fand heraus, dass die Unterstützung durch die eigene Lebenspartnerin oder den Lebenspartner zu größeren Fortschritten auf dem Weg zu dem eigenen Ziel führte, egal, ob sich dieses Ziel an einem Tag oder langfristig erreichen ließ.
Aber du musst jetzt nicht gleich losziehen und den Menschen fürs Leben finden, um deine Ziele zu erreichen. Viele Psychologen und Trainer empfehlen einfach Motivationspartner:innen. Das können Lebensgefährt:innen, ein Familienmitglied, Freund:innen oder Mentor:innen sein. Sie müssen nur die Stärken mitbringen, die dir helfen, das nächste Level zu erreichen.
Die Vorteile von Motivationspartner:innen
Motivationspartner:innen sollten genau das tun, was der Name schon sagt: "Wichtig ist, dass du jemanden findest, der dich immer wieder motiviert, an deinem Ziel festzuhalten", erklärt Nike Trainer Courtney Fearon, der seine Kund:innen ermutigt, sich solche Partner:innen zu suchen und auch selber welche hat. "Wenn du ein Fitnessziel hast, kann dir diese Person helfen, deinen Trainingsplan einzuhalten, indem sie dich an den entsprechenden Tagen daran erinnert. Oder sie trainiert sogar mit dir und fordert dich heraus, damit du über dich hinauswächst." Abgesehen davon lernst du, mehr Verantwortung für dich selbst zu übernehmen.
Motivationspartner:innen können auch für mehr Spaß beim Training sorgen, zum Beispiel durch eine Playlist oder indem sie deine Fortschritte verfolgen. All das sind großartige Motivationsfaktoren. Motivationspartner:innen helfen dir, auch an den Tagen durchzuhalten, an denen es mal nicht so gut läuft. Sie durchbrechen deine negativen Selbstgespräche und erinnern dich ans Trinken, erklärt Fearon. Und auch du kannst sie dazu inspirieren, über sich hinauszuwachsen. Also eine echte Win-Win-Situation.
So findest du ideale Motivationspartner:innen
Einfach nach rechts wischen? So leicht ist es leider nicht, Motivationspartner:innen zu finden (wäre aber vielleicht eine gute Idee für eine App, die dann anschließend Millionen einbringt). Die beste Freundin oder den besten Freund zu fragen, ist nicht immer die ideale Lösung. Das sind die Menschen, an die wir uns wenden, wenn wir Trost und Unterstützung brauchen. Herausforderung und objektive Ratschläge passen nicht unbedingt dazu. Aber genau das brauchst du von deinen Motivationspartner:innen, erklärt Dr. Stephen Gonzalez, Vorstandsmitglied der Association for Applied Sport Psychology.
Trotzdem sollte es jemand sein, mit dem du auf derselben Wellenlänge bist und mit dem du Grundhaltung und Werte teilst. Am besten wäre es, wenn ihr jeweils unterschiedliche Stärken mitbringen würdet. "Ihr solltet euch gegenseitig ergänzen", empfiehlt Fearon. "Das könnte eure Energie sein. Vielleicht ist eine von euch eher pünktlich, der andere dafür organisiert. Oder die eine liebt Bergläufe, der andere Gewichtstraining. So ergänzen sich eure verschiedenen Stärken."
Setz die Ziele aber nicht zu hoch: Dein Bodybuilding-Cousin, deine Kollegin, die eigentlich deine Chefin ist, oder der Bestsellerautor sind in Bezug auf Training oder Skills vielleicht nicht ganz die richtige Wahl. Die meisten Fortschritte machst du mit Motivationspartner:innen, die nur ein kleines bisschen besser sind als du. Eine Studie der Michigan State University hat gezeigt, dass Teilnehmer:innen länger trainierten, wenn sie mit etwas besseren Partner:innen trainieren. Warum? Na ja, wer will schon der oder die Schwächere sein? Gonzalez empfiehlt, in einem Gespräch mit möglichen Motivationspartner:innen zwei Fragen zu klären:
- An welchen drei bis fünf Grundwerten orientierst du dich bei deinen täglichen Entscheidungen?
- Wie helfen dir diese Werte, wenn du jemanden wie mich unterstützen möchtest?
Wenn die Antworten zu dir passen: Perfekt! Wenn du dich bei einer Antwort nicht wohlfühlst, such weiter.
Halte die Partnerschaft am Laufen
Du hast deine Motivationspartnerin oder deinen Motivationspartner gefunden? Prima! Jetzt geht es darum, eure Beziehung zu stärken, sodass ihr beide davon profitiert und kontinuierlich Fortschritte macht.
1. Sei von Anfang an ehrlich.
Wenn du mit Motivationspartner:innen über deine Ziele und Bedürfnisse redest, werde spezifisch. "Ich möchte vor Ende des Jahres einen Trail-Halbmarathon laufen. Dafür habe ich einen 12-wöchigen Trainingsplan und mache zweimal die Woche Krafttraining. Es wäre schön, wenn du mir am Abend vor meinen Trainingseinheiten kurz eine Nachricht schreiben könntest und einmal in der Woche mit mir laufen würdest." Mach klar, dass du dich freuen würdest, wenn deine Partnerin oder dein Partner auch mal korrigierend eingreifen würde, wenn sie oder er das für nötig hält (wenn du dein Ziel zum Beispiel zu hochgesteckt hast oder wenn du zu viel oder zu wenig von deiner Partnerin oder deinem Partner erwartest). Wenn ihr diese Dinge von Anfang an klar formuliert, vermeidet ihr Fehlschläge und Frustration, so Gonzalez.
Besprecht auch, wie und wie oft ihr deine Erfolge überprüfen wollt. Regelmäßige Checks (je mehr, desto besser) erhöhen die Erfolgswahrscheinlichkeit. Das zeigt eine Studie der American Psychological Association. Einigt euch auf einen Rhythmus und eine Methode, die sich für euch beide richtig anfühlen. Wenn einer von euch beiden zum Beispiel einfach nicht gerne Nachrichten per Smartphone schreibt, könntet ihr euch per Videochat treffen. Wenn du deine Fortschritte gerne direkt besprechen möchtest, trefft euch zum Beispiel für ein gesundes Mittagessen. Wenn du gerne möglichst genaues Feedback haben möchtest, dann einigt euch darauf. Plant so viel wie möglich im Voraus, erklärt Gonzalez.
2. Du brauchst ein dickes Fell.
Sich gegenseitig etwas vorzumachen, macht hier keinen Sinn. Falsche Lobhudelei bringt niemandem etwas. Also mach dich bereit für konstruktive Kritik. "Motivationspartner:innen sollten in der Lage sein, auf Dinge hinzuweisen, die nicht so gut laufen. Du hast nicht auf ihre Nachrichten reagiert, du hast dein Training abgesagt, du scheinst nicht richtig motiviert zu sein … Aber sie sollten auch das loben, was gut läuft", empfiehlt Gonzalez. Und natürlich solltest auch du Feedback geben.
Wenn du mehr Kritik bekommst, als dir lieb ist, versuch die Wahrheit zwischen den Zeilen zu lesen. Danke deinen Motivationspartner:innen aber für ihre ehrliche Rückmeldung. Wenn das Feedback weder effektiv noch umsetzbar ist, danke ihnen für ihre Zeit und ihren Einsatz, sag ihnen aber offen und ehrlich, dass du von ihnen nicht das bekommst, was du brauchst, empfiehlt Gonzalez. Egal, ob deine Motivationspartner:innen bereit für eine Kurskorrektur sind oder nicht, du hast auf jeden Fall eine wertvolle Erfahrung gemacht (ähnlich wie in anderen Beziehungen auch).
3. Sucht euch gemeinsam neue Ziele.
Damit ihr euch auch nach deinem ersten großen Erfolg als Duo weiterentwickelt, empfiehlt Fearon, dass ihr euch gemeinsam weitere Events als Ziele setzt. Das kann der nächste Halbmarathon sein oder eine weitere Zertifizierung. "Wenn ihr euch auf neue Events einigt und sie gemeinsam meistert, entwickelt ihr neue Fähigkeiten, habt zusammen Erfolgserlebnisse und macht vielleicht Dinge, die ihr noch nie zuvor gemacht habt. Und das festigt die Beziehung zwischen euch", erklärt Fearon.
Auch Ziele, die nichts mit dem Training zu tun haben, sind eine gute Idee: Jede Woche ein Buch lesen, ein Instrument lernen … So investiert ihr in eure Beziehung und vertieft sie – und ihr macht gemeinsam Fortschritte.
Text: Justin Block
Illustration: Kezia Gabriella
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