Das Widerstandsband kann eine gute Alternative zu freien Gewichten sein, wenn du die folgenden Informationen beachtest, um wie ein Profi zu trainieren.
Ein Widerstandsband hat viele Vorteile: Die meisten kosten weniger als 10 Euro, sind federleicht, lassen sich auf die Größe eines Smartphones zusammenlegen und sind im Moment leichter zu finden als echte Gewichte. Außerdem sind sie extrem effektiv. 2019 ergab eine Auswertung von Studien, dass das Training mit dem Widerstandsband einen ähnlichen Effekt auf den Kraftaufbau haben kann wie das Training mit klassischen freien Gewichten oder entsprechenden Trainingsgeräten. Hier erklären wir dir, woran das liegt.
Widerstandsbänder lassen deine Muskeln länger arbeiten
Um Spannung zu erzeugen, die ein Gewicht simuliert, wird das Band ganz einfach gedehnt. Je mehr du es dehnst, desto mehr Spannung erzeugt es. Im Gegensatz zu freien Gewichten erzeugen Widerstandsbänder während der gesamten Wiederholung einer Übung Spannung und deine Muskeln müssen entsprechend länger arbeiten, erklärt Zeena Hernandez, Ärztin für Physiotherapie und Inhaberin von Good Reps Physical Therapy in New York City.
Sie verdeutlicht das am Beispiel von Bizeps-Curls: Wenn du diese Übung mit einem Paar Kurzhanteln machst, arbeiten deine Muskeln beim Anheben der Gewichte und legen dann eine kurze Pause ein, wenn du die Hanteln absenkst und dabei die Schwerkraft mit ins Spiel kommt. Wenn du die Curls aber mit einem Widerstandsband machst, das unter deinen Füßen fixiert ist und bei dem du jedes Ende in einer Hand hältst, müssen deine Oberarmmuskeln die ganze Zeit über gegen einen Widerstand und somit gegen die Schwerkraft arbeiten, damit das Band nicht unkontrolliert unter dir wegrutscht.
Sie fordern den Core stärker
Selbst bei beispielsweise vermeintlich reinen Beinübungen trainieren Widerständer auch immer deine Bauchmuskeln. "Da das Band während der gesamten Übung kontrolliert werden muss, werden sämtliche stabilisierenden Muskeln der Körpermitte stärker beansprucht als beim Training mit Kurzhanteln", erklärt Nike Trainerin Flor Beckmann. Je nach Bewegung werden auch kleine, wenig beanspruchte Muskeln in deinem Ober- und Unterkörper aktiviert, um die Kontrolle zu behalten.
Sie lassen sich praktisch in jede Trainingsroutine integrieren
"Widerstandsbänder können dir auch helfen, nach einer Verletzung wieder Kraft aufzubauen, ohne deine Muskeln zu überlasten", so Hernandez. "Einige, vor allem die extrem elastischen, langen Loop-Bänder im Gegensatz zu den festeren, kurzen "Minibändern", sind ideal, um Mobilität und Gleichgewicht zu verbessern", ergänzt Beckmann. Sie sind auch ein gutes Hilfsmittel für anspruchsvollere Übungen wie Klimmzüge oder Pistol Squats, da sie dich dabei unterstützen. Entsprechende Anleitungen findest du im Internet. Such einfach nach den gewünschten Übungen mit dem Zusatz "Widerstandsband". Achte aber darauf, nur Anleitungen von zertifizierten TrainerInnen oder PhysiotherapeutInnen zu befolgen.
Bei allen Vorteilen, die dir ein Widerstandsband bietet, musst du es aber natürlich auch richtig einsetzen, um diese Vorteile nutzen zu können. Hierauf solltest du achten:
"Im Gegensatz zu freien Gewichten erzeugen Widerstandsbänder während der gesamten Wiederholung einer Übung Spannung und deine Muskeln müssen entsprechend länger arbeiten."
Zeena Hernandez
Ärztin für Physiotherapie
Text: Adele Jackson-Gibson
Illustration: Xoana Herrera
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