Forscher:innen zeigen fünf überraschende Vorteile des Laufens auf
Sport und Bewegung
Laufen kann die körperliche und mentale Gesundheit stärken – vom Gehirn bis zum Darm.
Was das Laufen betrifft, ist die Liste der Vorteile fast unendlich. Sie reichen von verbesserter kardiovaskulärer Fitness über weniger Körperfett bis hin einer besseren Stimmung. Du brauchst nur die richtigen Schuhe und eine sichere Laufstrecke. Außerdem ist Laufen für die meisten Menschen möglich und kostet nicht die Welt
Was du vielleicht nicht wusstest: Laufen kann einen überraschenden Einfluss auf dein Leben haben – auch noch Stunden oder Tage nach deinem letzten Lauf. Das sagen Forscher:innen und Expert:innen dazu, wie ein Lauf im Nachhinein große Vorteile bringen kann.
"Tatsache ist, dass du vielleicht den einen Vorteil des Laufens, dass du dich einfach mehr bewegst, bemerkst, dir aber andere nicht auffallen", sagt Neel Annand, M.D., Professor für orthopädische Chirurgie und Spezialist für Wirbelsäulentraumata am Cedars-Sinai Spine Center in Los Angeles. "Laufen löst einen Dominoeffekt aus, der positiv auf deine Gesundheit wirkt. Und du musst gar nicht viel laufen, damit du dich besser fühlst."
Warum ist Laufen gut für dich?
1.Es könnte dein Leben verlängern.
In Bezug auf ein langes Leben könnte Laufen der Schlüssel zu ein paar Jahren mehr sein. Eine Studie aus dem Jahr 2017 in Progress in Cardiovascular Disease fand heraus, dass Läufer:innen im Allgemeinen ein vermindertes Risiko haben, einen vorzeitigen Tod zu erleiden und gut und gerne drei Jahre länger leben als Menschen, die nicht laufen.
Das kann damit zusammenhängen, dass Läufer:innen vielen chronischen Krankheiten davonlaufen, darunter Herzversagen, Diabetes und einige Krebsarten. Und es braucht nicht viel: Eine Metaanalyse im British Journal of Sports Medicine fand heraus, dass selbst das Laufen einmal in der Woche die Lebenszeit wesentlich verlängert.
"Das Gute daran ist, dass die lebensverlängernde Wirkung einer Sportart wie dem Laufen in jedem Alter erkennbar ist", so Anand. "Wenn man gesund bleiben und länger leben möchte, sollte man sich bewegen."
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2.Laufen fördert die Gesundheit von Gelenken (ja, selbst die deiner Knie).
Der vorherrschende Glaube ist, dass man als Läufer:in keine gesunden Knie haben kann. Forscher:innen haben diesen Mythos inzwischen widerlegt.
Beispielsweise betrachtete eine Studie aus dem Jahr 2018 im The Journal of Bone & Joint Surgery Marathonläufer:innen, die mindestens 16 km wöchentlich trainierten, dass diese im Vergleich zur normalen Bevölkerung weniger anfällig für Hüft- und Kniearthritis waren. Dies traf selbst auf ältere Altersgruppen zu. Aber wie ist es Läufer:innen, die gerade erst anfangen? Laut einer Studie aus dem Jahr 2020 in Skeletal Radiology gilt das auch für Laufanfänger:innen. Dabei kam heraus, dass sich bei ihnen das Knochenmark und der Knochenknorpel über mindestens sechs Monate seit dem ersten Lauf verbesserte.
Selbst wenn man bereits Knieprobleme hat, kann man laut Dr. Alessio Bricca am Center for Muscle and Joint Health an der Süddänischen Universität seinen Gesundheitszustand verbessern, solange man die Distanz sehr langsam erhöht. Wenn man diese Probleme hat, sollte man natürlich zuerst seine Ärztin oder seinen Arzt konsultieren, bevor man loslegt.
"Der Glaube, dass Sportarten wie Laufen Knorpel beschädigen, basiert auf Fehlinformationen", sagt er. "Wenn überhaupt, können Menschen mit Osteoarthritis am Knie, die richtig trainieren, die Knorpelzusammensetzung verbessern."
3.Es verbessert die Darmgesundheit – und alles, was damit zu tun hat.
Selbst wenn du nicht immer gerne läufst, wird es den nützlichen Bakterien in deinem Darm gut gefallen. Die Ansammlung an Bakterien, Mikrobiom genannt, wird stark von körperlicher Aktivität beeinflusst und das Laufen ist da keine Ausnahme. Eine Studie aus dem Jahr 2019 in Physiological Reports über die Auswirkungen von Ultramarathon-Laufen ermittelte deutliche Veränderungen der Bakterien während eines Laufs und danach.
Die Verbesserung der Darmfunktion bewirkt viel mehr als nur eine bessere Verdauung; auch wenn das einer der Effekte ist. Sie kann auch die kardiovaskuläre Gesundheit, die kognitive Funktion, den Schlaf und die Laune verbessern, sagt Mary Purdy, R.D.N., Autorin von "The Microbiome Diet Reset".
"Was in unserem Mikrobiom geschieht beeinflusst fast jede unserer körperlichen Funktionen", sagt sie. "Stell dir dein Mikrobiom als Ökosystem vor, dem du helfen oder schaden kannst, je nachdem, was du isst und wie du dich bewegt,"
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4.Das Laufen kann der Leber helfen.
Auf der ganzen Welt breitet sich eine chronische Erkrankung auf alarmierende Weise aus, die mit dem Stoffwechsel in Verbindung stehende Fettleber, oder MAFLD, die bis dato als nichtalkoholische Fettlebererkrankung bezeichnet wurde. Diese ist der häufigste Grund für eine Lebertransplantation und betrifft geschätzte 25 Prozent der Weltbevölkerung.
Die oft symptomfrei entstehende MAFLD geht mit einer Fettzunahme in der Leber einher, was ernsthafte Konsequenzen in Bezug auf Blutgerinnsel, Verdauung und Leberfunktion haben kann. Eine Präventionsstrategie scheint aber gute Ergebnisse zu liefern: sportliche Aktivität. Im Jahr 2020 führten bei einer Studie, die in Alimentary Pharmacology and Therapeutics veröffentlicht wurde, die Teilnehmer:innen 12 Wochen lang Trainingseinheiten auf Laufbändern, Ergometern und Crosstrainern durch. Nach drei Monaten hatten sich die wichtigsten MAFLD-Marker signifikant verringert und die Teilnehmer:innen zeigten zudem eine verbesserte Sauerstoffaufnahme; auch wenn jede Einheit nur 10 Minuten dauerte.
5.Es kann Burnout-Symptome bekämpfen.
Wenn du dich wegen deines Jobs ausgelaugt fühlst oder vor einem Burnout stehst, ist es schwer, wieder neue Energie zu bekommen. Aber das Laufen kann sich auch hierbei als Segen erweisen.
Eine Studie aus dem Jahr 2015 im journal PeerJ betrachtete die Vorteile von kardiovaskulärem und Widerstandstraining zum Vermindern von Burnouts bei der Arbeit und fand heraus, dass alles seine Vorteile hatte, aber Cardio – einschließlich Laufen – sich besonders gut bei psychischem Stress, emotionaler Erschöpfung und wahrgenommenem Stress eignete. Widerstandstraining erwies sich als besonders nützlich, wenn es darum ging, das Gefühl zu erhalten, etwas geschafft zu haben.
Forscher:innen bemerkten, dass die Verbindung zwischen Training und mentaler Gesundheit hervorzuheben ist, da hier Jahrzehnte an Forschung zugrunde liegen, aber wenig Forschung speziell über Burnouts erfolgte. In dieser Studie schlossen die Teilnehmer:innen drei Wochen lang 30-minütige Einheiten ab und erlebten signifikante Verbesserungen in ihrem Stressniveau. Das lässt darauf hindeuten, dass man bei Anzeichen eines Burnouts wie überwältigender Ermüdung und Benommenheit diese Gefühle durch ein paar wöchentlichen Laufeinheiten loswerden kann.
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Text: Elizabeth Millard