Ein Leitfaden für Anfänger:innen zu allen Disziplinen der Leichtathletik

Sport und Bewegung

Da es bei der Leichtathletik so viele Disziplinen gibt, z. B. Laufen, Werfen, Hindernislauf und Gehen, ist für alle etwas dabei. Hier findest du eine Übersicht der zahlreichen Disziplinen dieser Sportart.

Letzte Aktualisierung: 22. Mai 2023
14 Min. Lesezeit
Das A bis Z der Leichtathletik: ein Leitfaden für Anfänger:innen zu allen Disziplinen dieser Sportart

Maggie Ewen ist Finalistin bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Kugelstoßen.

Wenn du schon einmal einen Leichtathletikwettkampf verfolgt hast, dann hast du dich bestimmt schon von der Spannung mitreißen lassen. Während eines einzigen Wettkampfs finden zahlreiche Einzelkämpfe zwischen den verschiedenen Athlet:innen gleichzeitig statt: Sprinten, Springen, Werfen, Hürdenlauf, Langstreckenlauf, Gehen und mehr.

Die Vielfalt der Läufe und Wettkämpfe ist eines der besten Dinge an der Leichtathletik, findet Steve Dolan, Leiter für den Bereich Leichtathletik und Crosslauf an der University of Pennsylvania. Bei so vielen Disziplinen ist mit Sicherheit für alle etwas dabei, ob für Sportler:innen oder Zuschauer:innen.

Egal, ob du dich für eine neue Disziplin interessierst oder dich über die mehr als 20 Disziplinen eines Leichtathletik-Wettkampfs informieren möchtest: In diesem Leitfaden klären dich erfahrene Coaches über alles auf, was du wissen musst.

Aber zuerst haben wir für dich ein paar Zahlen und Fakten zur Laufbahn.

Wie lang ist eine Runde auf der Laufbahn?

Die Richtlinien für Wettkampfstrecken wurden von World Athletics, dem internationale Dachverband der Leichtathletik, festgelegt. Die innere Standardlaufbahn im Außenbereich ist 400 Meter lang. Bei einem 400-Meter-Lauf laufen die Läufer:innen also eine Runde. Ein 200-Meter-Lauf entspricht einer halben Runde auf der Laufbahn im Außenbereich.

Hinweis: Standardlaufbahnen in Hallen sind 200 Meter lang. Deswegen werden dort bei einem 400-Meter-Lauf zwei Runden gelaufen.

Bei Läufen draußen, die eine Runde oder länger gehen, spricht der Ansager manchmal von "Gegengeraden" und "Zielgeraden". Damit sind die beiden längeren Abschnitte, die sogenannten Geraden der Laufbahn gemeint. Die "Zielgerade" ist die Gerade, auf der die Läufe enden, und die "Gegengerade" entspricht der anderen Geraden auf der gegenüberliegenden Seite der Laufbahn.

Bei einem Leichtathletikwettkampf finden fast alle Lauf- und Hürdenlaufdisziplinen auf der Laufbahn statt. Aber wie immer gibt es auch Ausnahmen. Bei den Olympischen Spielen werden der Marathon und bestimmte Gehdisziplinen in der Regel außerhalb des Stadions ausgetragen und enden auf der Laufbahn. Bei einem normalen Leichtathletikwettkampf, z. B. an Schulen, Hochschulen oder einem anderen professionellen Wettkampf im Freien, finden die Laufdisziplinen auf der 400-Meter-Laufbahn statt.

Die anderen Disziplinen, wie Werfen und Springen, finden auf dem Innenfeld oder in anderen Bereichen in der Nähe der Laufbahn statt. Dies sind die sogenannten "Feld"-Disziplinen. Nachfolgend findest du eine Übersicht über die einzelnen Leichtathletikdisziplinen.

Die Sprintdisziplinen: 60 Meter (nur in der Halle), 100 Meter, 200 Meter, 400 Meter, 4 x 100 Meter und 4 x 400-Meter-Staffel

Beim Sprint starten die Läufer:innen aus Startblöcken, das sind Metallvorrichtungen, durch die sie sich beim Startsignal von der Linie abstoßen und lossprinten können.

Sprinter:innen sind naturgemäß sehr schnell, aber um sich von der Masse abzuheben und Höchstleistungen erbringen zu können, reicht Geschwindigkeit nicht aus, sagt Alton McKenzie, Leiter für den Bereich Leichtathletik und Crosslauf an der Georgetown University.

"Bei einer kurzen Zeitspanne kommt es sehr schnell auf die Technik an. Der Versuch, die persönliche Bestzeit um eine Zehntelsekunde zu verbessern, ist mit sehr viel Arbeit verbunden", meint er.

Sprinter:innen arbeiten an ihren Starts, ihrer Haltung und Technik, nur um ihre persönliche Bestzeit um Sekundenbruchteile zu verbessern. Denn diese können den Unterschied zwischen dem ersten und zweiten Platz ausmachen.

(Verwandter Artikel: So wirst du laut Expert:innen beim Sprinten schneller)

Die meisten Sprintdisziplinen sind Einzelwettkämpfe, es gibt aber auch Staffelläufe. Bei diesen Wettkämpfen laufen Teams von vier Sprinter:innen nacheinander dieselbe Strecke und geben bei jedem Wechsel einen Stab von Läufer:in zu Läufer:in weiter. Bei der 4 x 100-Meter-Staffel zum Beispiel ist das Rennen insgesamt 400 Meter lang, wobei vier Läufer:innen jeweils 100 Meter laufen.

In einer 20 Meter langen Überlappungszone übergeben die Athlet:innen den Staffelstab an die nächste Läuferin bzw. den nächsten Läufer, die bzw. der dann ihre bzw. seine 100 Meter absolviert, und so weiter. Neben der 4 x 100-Meter-Staffel gibt es auch eine 4 x 400-Meter-Sprintstaffel.

Mittelstreckenläufe: 800 Meter, 1.500 Meter, Meilenlauf, 4 x 800-Meter-Staffel

Diese Läufe beginnen ohne einen Startblock. Die Läufer:innen starten häufig im Hochstart aus einer Ausfallschrittposition heraus. Athlet:innen, die auf diesen Mittelstrecken antreten, benötigen eine Kombination aus Schnelligkeit und Ausdauer.

Die 1.500 Meter sind seit 1896 Teil der Olympischen Spiele und die Standardstrecke bei Hochschul- und internationalen Wettkämpfen. Diese Strecke, die manchmal auch als "metrische Meile" bezeichnet wird, ergibt 3,75 Runden auf einer Standardlaufbahn und ist 109 Meter kürzer als eine ganze Meile.

Bei einigen Wettkämpfen laufen die Athlet:innen die ganze Meile. Eine Meile entspricht 1.609 Meter und vier Runden auf einer Standardstrecke entsprechen 1.600 Metern. Daher beginnen die Meilenläufe etwas mehr als 9 Meter hinter der Ziellinie.

Der 800-Meter-Lauf wird manchmal auch als "halbe Meile" bezeichnet, obwohl er nicht ganz eine halbe Meile lang ist. Bei einigen – aber nicht allen – Wettkämpfen gibt es auch einen 4 x 800-Meter-Staffellauf. Wie bei den Sprint-Staffelläufen bilden vier Läufer:innen ein Team und laufen jeweils insgesamt 3.200 Meter.

(Verwandter Artikel: 5 Tipps von Trainer:innen, um besser beim Laufen zu werden)

Langstreckenläufe: 3.000-Meter-Hindernislauf, 5.000 Meter und 10.000 Meter

Diese Läufe sind Ausdauerdisziplinen. Der 5.000-Meter-Lauf oder 5-Kilometer-Lauf entspricht 3,1 Meilen und der 10.000-Meter-Lauf oder 10-Kilometer-Lauf 6,2 Meilen.

Beim 3.000-Meter-Hindernislauf springen die Läufer:innen über große, hürdenartige Hindernisse. In jeder Runde des Laufs, wenn die Athlet:innen die äußerste Kurve der ovalen Laufbahn umrunden, biegen sie auf die Innenseite der Laufbahn ab, um über ein Wasserhindernis zu springen – eine große Barriere mit einem Wassergraben im Boden.

Nachdem die Läufer:innen das Wasserhindernis überwunden haben, kehren sie auf die ovalen Laufbahnen zurück und setzen den Lauf fort. Beim 3.000-Meter-Hindernislauf müssen die Läufer:innen siebeneinhalb Runden bewältigen und dabei über 28 Hindernisse sowie sieben Wassergräben springen.

Die Hindernisse bei Hindernisläufen unterscheiden sich von den unten beschriebenen Hürden bei Hürdenläufen. Beim Hindernislauf der Männer sind die Hürden nach dem Regelwerk der USA Track and Field (USATF) ca. 90 cm hoch, während die Hürden beim Hindernislauf der Frauen fast 75 cm sind. Die Hindernisse stehen für die Läufer:innen jeweils 3,96 Meter weit auseinander.

Anders als die Hürden, über die die Athlet:innen bei Sprintdisziplinen springen müssen, sind die Hindernisse beim Hindernislauf fest installiert und bewegen sich nicht, wenn die Athlet:innen sie berühren. Da die Hindernisse beim Hindernislauf dicker und stabiler als Hürden sind, können die Läufer:innen beim Überspringen auf die Oberseite des Hindernisses treten, ohne es dadurch umzustoßen.

Gehen: 20.000 Meter und 50.000 Meter

Beim Gehen müssen die Athlet:innen immer mit mindestens einem Fuß den Boden berühren. Wenn beide Füße gleichzeitig den Bodenkontakt verlieren, zählt dies als Laufen – nicht als Gehen – und die Athletin bzw. der Athlet wird disqualifiziert.

Das bedeutet jedoch nicht, dass sie sich langsam fortbewegen: Der Olympiasieger 2020 der Männer im 20-Kilometer-Lauf lief ein Tempo von 14,8 Kilometern pro Stunde, also 9,19 Meilen pro Stunde. Das Tempo beträgt etwa 6 Minuten und 31 Sekunden pro Meile.

Gehdisziplinen werden nicht bei allen Wettkämpfen ausgetragen – bei den Meisterschaften der National Collegiate Athletic Association (NCAA) gibt es beispielsweise keine Gehwettkämpfe – und die Entfernungen können von den hier aufgeführten abweichen. Bei den Olympischen Spielen wird das Gehen jedoch über 20 Kilometer (20.000 Meter) und 50 Kilometer (50.000 Meter) ausgetragen.

Bei diesem Sportevent absolvieren Männer und Frauen jeweils 20 km, aber nur die Männer laufen auch 50 km.

Straßenläufe: Marathons und Halbmarathons

Der Marathon ist ca. 42 Kilometer lang. Dementsprechend geht der Halbmarathon über eine Länge von ungefähr 21 Kilometer. Auch wenn viele Marathon- und Halbmarathonläufe auf der Straße und nicht auf der Laufbahn ausgetragen werden, ist der Marathon die letzte Leichtathletikdisziplin bei den Olympischen Spielen. Sowohl der Halbmarathon als auch der Marathon werden bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften gelaufen.

(Verwandter Artikel: 9 wichtige Tipps für das Marathon-Training für neue Läufer:innen)

Hürdenläufe: 100-, 110- und 400-Meter-Hürdenlauf

Beim Hürdenlauf müssen die Läufer:innen auf ihrem Weg zur Ziellinie über 10 Metallhürden springen. Gemäß dem USATF-Regelwerk sind die Hürden der Männer für den 110-Meter-Hürdenlauf 1,067 Meter hoch und für den 400-Meter-Lauf 0,914 Meter hoch. Die Hürden der Frauen sind für den 100-Meter-Hürdenlauf 0,84 Meter hoch und für die 400-Meter-Strecke 0,762 Meter hoch.

Die Hürden sind entlang dieser Strecken verteilt. Auf der 400-Meter-Strecke laufen die Hürdenläufer:innen 45 Meter bis zur ersten Hürde und dann 35 Meter zwischen den einzelnen Hürden. Bei den 100- und 110-Meter-Strecken beträgt die Distanz zwischen den Hürden 8,5 bzw. 9,14 Meter.

Bei den meisten Wettkämpfen laufen die Männer den 110-Meter-Hürdenlauf und die Frauen den 100-Meter-Hürdenlauf. Die 400-Meter-Hürdenläufe werden sowohl von Männern als auch Frauen ausgetragen.

Sprünge: Hochsprung, Weitsprung und Dreisprung

Beim Hochsprung rennen die Athlet:innen los und springen mit einem Fuß ab, um eine 4 Meter breite, dünne, horizontale Latte zu überspringen. Wenn sie die Latte zu kräftig berühren, fällt sie aus dem Ständerwerk, und der Sprung zählt nicht.

Seit Ende der 1960er Jahre springen die Athlet:innen rückwärts über die Latte, der Rücken ist also dem Boden und die Brust dem Himmel zugewandt. Nach dem Rückwärtssprung landen die Athlet:innen auf einem großen Kissen, der sogenannten Sprungmatte.

Beim Weitsprung sprinten die Athlet:innen über eine 40 Meter lange Gerade auf einen Absprungbalken zu. Wenn der Fuß der Springerin bzw. des Springers den Absprungbalken berührt, springt sie bzw. er so weit wie möglich in eine Sandgrube. Die Anzahl der Sprungversuche pro Springer:in kann von Wettbewerb zu Wettbewerb variieren, aber im Allgemeinen gewinnt der weiteste Sprung.

Damit ein Sprung gültig ist, dürfen die Zehen der Springerin bzw. des Springers das Ende des Absprungbalkens vor dem Abspringen nicht überschreiten. Wenn die Zehen diese Linie überschreiten, ist es ein Fehlversuch und der Sprung ist ungültig.

Beim Dreisprung sprinten die Athlet:innen bis zu einem Absprungbalken, bevor sie drei aufeinanderfolgende horizontale Sprünge ausführen. Diese werden als Hop, Step und Jump bezeichnet. Der Hop ist ein einfüßiger Sprung, bei dem die Athlet:innen auf demselben Fuß landen, mit dem sie abgesprungen sind, d. h. wenn sie mit dem rechten Fuß abspringen, landen sie auf dem rechten Fuß.

Beim nächsten Sprung oder Schritt wird wiederum mit einem Fuß abgesprungen, aber die Landung erfolgt dann auf dem anderen Fuß. Springen die Athlet:innen beispielsweise mit dem rechten Fuß ab, müssen sie nach dem Step auf dem linken Fuß landen. Anschließend kommt der Jump, bei dem die Athlet:innen mit dem Fuß abspringen, auf dem sie nach dem Step gelandet sind, und so weit wie möglich in eine Sandgrube springen.

Die korrekte Ausführung dieser Schrittreihenfolge erfordert ein hohes Maß an Koordinationsfähigkeit, sagt Dolan. Beim Versuch die Füße zu wechseln und dabei alle drei Bewegungen gleichmäßig auszuführen, kann es schwierig sein, nicht den Schwung zu verlieren.

Aber genau das ist der Schlüssel zum Erfolg: Nur die Athlet:innen, die es schaffen, die weiteste Strecke ab Beginn des Hops bis zum Ende des Jumps zurückzulegen, gewinnen. Wie beim Weitsprung kann die Anzahl der Sprungversuche je nach Wettbewerb variieren.

Und obwohl der Fokus auf das Springen liegt, müssen die Athlet:innen in allen drei Disziplinen auch starke Läufer:innen sein, erklärt McKenzie. Da sie bis zum Absprungs sprinten müssen, verbringen sie sowohl im Training als auch im Wettkampf mehr Zeit mit Laufen als mit Springen.

Stabhochsprung

Wie beim Hochsprung müssen die Athlet:innen im Stabhochsprung in die Höhe springen, um eine breite, horizontale Latte zu überspringen, ohne sie dabei umzustoßen. Genau wie beim Hochsprung erfolgt die Landung beim Stabhochsprung ebenfalls auf einer Sprungmatte.

Den Unterschied macht jedoch der Stab: Vor dem Sprung sprinten die Stabhochspringer:innen mit einem langen, biegsamen Stab aus Fiberglas oder Karbonfaser in der Hand. Diese Stäbe können bis zu 5 Meter lang sein.

Die Springerin bzw. der Springer stößt die Stange in einen Kasten unter der zu überspringenden Latte und der Stab biegt sich. Wenn sich der Stab wieder streckt, katapultiert er im Idealfall die Springerin bzw. den Springer in die Höhe und auch über die Latte. Wie beim Hochsprung gewinnt die Springerin bzw. der Springer mit der höchsten übersprungenen Latte.

Stabhochspringer:innen benötigen ebenfalls eine sehr gute Koordinationsfähigkeit. Denn sie müssen nicht nur schnell sprinten und den Stab an der richtigen Stelle einklemmen, sondern auch die richtige Position halten, um die maximale Höhe erreichen zu können, erläutert Dolan.

Würfe: Speerwurf, Kugelstoßen, Hammerwurf und Diskuswurf

Bei allen vier Disziplinen versuchen die Athlet:innen, ein Wurfgerät so weit wie möglich zu werfen, ohne dabei eine Linie zu übertreten oder einen Kreis zu verlassen. Andernfalls ist es ein Fehlversuch und somit ungültig.

Beim Speerwurf werfen die Athlet:innen einen Speer mit einer Metallspitze. Der Speer der Männer ist 2,6 bis 2,7 Meter lang und wiegt mindestens 800 Gramm (1,76 Pfund). Der Speer der Frauen ist 2,2 bis 2,3 Meter lang und wiegt mindestens 600 Gramm (1,32 Pfund). Die Athlet:innen laufen auf eine Linie zu und werfen dann den Speer. Wenn sie die Linie übertreten, ist der Wurf ungültig.

Da der Speerwurf über den Kopf ausgeführt wird, sind Pitcher, Quarterbacks und Volleyballspieler:innen – die in ihren jeweiligen Sportarten eine ähnliche Bewegung ausführen – oft auch besonders gut im Speerwurf, meint Nathan Ott, Wurf-Coach für das Leichtathletik-Team der Penn State University.

Beim Kugelstoßen stoßen die Athlet:innen eine Metallkugel, die sogenannte "Stoßkugel". Die Kugel der Männer wiegt 7,26 Kilogramm (16 Pfund), die Kugel der Frauen wiegt 4 Kilogramm (8,8 Pfund). Die Kugelstoßerin bzw. der Kugelstoßer hält die Kugel normalerweise mit einer Hand am Nacken und dreht sich dann im Kreis, bevor die Kugel so weit wie möglich gestoßen wird. Die meisten Sportler:innen drehen sich vor dem Stoß eineinhalb Mal.

Der Kugelstoßkreis hat einen Durchmesser von 2,135 m (7 Fuß) und einen Balken an der Vorderseite des Kreises, auf den sich die Athlet:innen nach dem Stoß abstützen können. Übertreten sie jedoch mit den Füßen den Kreis, ist der Stoß ungültig. Bei den meisten Wettkämpfen haben die Athlet:innen sechs Versuche. Die Athletin bzw. der Athlet mit dem längsten gültigen Stoß gewinnt.

Beim Hammerwurf wird aus demselben Kreis geworfen wie beim Kugelstoßen, aber das Wurfgerät und der Wurf sind anders. Der "Hammer" ist eine Metallkugel, die mit einem 1,22 m langen oder kürzeren Metalldraht an einem Griff befestigt ist.

Die Metallkugel am Ende des Hammers wiegt genauso viel wie die Stoßkugel: Die Hammerkugel der Männer wiegt 16 Pfund bzw. 7,26 Kilogramm, die der Frauen 8,8 Pfund bzw. 4 Kilogramm. Hammerwerfer:innen drehen sich in der Regel drei- oder viermal, bevor sie die Kugel und die Kette loslassen und über das Feld fliegen lassen.

Die letzte Wurfdisziplin ist der Diskuswurf, bei dem die Athlet:innen eine Metallscheibe nach eineinhalb Umdrehungen in einen etwas größeren Kreis werfen. Der Diskuskreis hat einen Durchmesser von 2,5 Metern, im Vergleich zu 2,135 Metern beim Kugelstoßen und Hammerwerfen.

Der Diskus der Männer hat einen Durchmesser von 22 Zentimetern und wiegt 2 Kilogramm bzw. 4,4 Pfund. Der Diskus der Frauen hat einen Durchmesser von 18 Zentimetern und wiegt 1 Kilogramm bzw. 2,2 Pfund.

Mehrkampf: Zehnkampf, Siebenkampf und Fünfkampf

Jede dieser Wettkämpfe besteht aus mehreren Leichtathletikdisziplinen. Die Athlet:innen absolvieren während des Wettkampfs Läufe, Sprünge und Würfe, wobei sie für jede Disziplin eine bestimmte Anzahl von Punkten erhalten. Die Punkte aller Disziplinen werden zusammengezählt, und die Athletin bzw. der Athlet mit der höchsten Gesamtpunktzahl gewinnt.

Die Vorsilbe "deka" in Dekathlon (Zehnkampf) bedeutet 10. Der Zehnkampf umfasst also 10 Disziplinen: 100-Meter-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung, 400-Meter-Lauf, 110-Meter-Hürdenlauf, Diskuswurf, Stabhochsprung, Speerwurf und 1.500-Meter-Lauf. Dieser Wettbewerb wird nur von Männern ausgetragen.

In der Kategorie der Frauen tragen die Athletinnen, die an Mehrkämpfen teilnehmen, in der Regel den Siebenkampf aus, der sieben Disziplinen umfasst: 100-Meter-Hürden, Hochsprung, Kugelstoßen, 200-Meter-Lauf, Weitsprung, Speerwurf und 800-Meter-Lauf.

Dolan meint, dass diese Mehrkämpfe für Athlet:innen geeignet sind, die Spaß an verschiedenen Sportarten haben oder mehrere gut ausgeprägte Fähigkeiten haben. Das heißt ihr Fokus liegt nicht auf eine bestimmte Disziplin, sondern sie sind in vielen sehr geschickt.

Bei manchen Wettkämpfen, bei denen die Zeit oder der Platz für einen kompletten Siebenkampf nicht ausreicht, wird stattdessen ein Fünfkampf – bestehend aus fünf Disziplinen – ausgetragen. Dies ist bei den Leichtathletik-Hallenweltmeisterschaften der Fall. Die Disziplinen eines Hallenfünfkampfs umfassen 60-Meter-Hürdenlauf, Hochsprung, Kugelstoßen, Weitsprung und 800-Meter-Lauf.

Dies unterscheidet sich vom modernen Fünfkampf, der keine klassische Leichtathletiksportart ist. Dieser Mehrkampf mit fünf Disziplinen, der bei den Olympischen Sommerspielen ausgetragen wird, umfasst zwar eine Laufdisziplin, aber auch andere Disziplinen als die der Leichtathletik – nämlich Schießen, Schwimmen, Fechten und Reiten.

Bei Hallenwettkämpfen, einschließlich der NCAA-Hallenmeisterschaften, wird manchmal ein Siebenkampf der Männer ausgetragen. Dazu gehören die Disziplinen: 60-Meter-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung, 60-Meter-Hürdenlauf, Stabhochsprung und 1.000-Meter-Lauf.

Text von Greg Presto

Ursprünglich erschienen: 4. Mai 2023

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