Alles, was du über den Dreisprung in der Leichtathletik wissen solltest

Sport und Bewegung

Bei dieser Sportart schwingen sich die Athlet:innen mithilfe von drei Sprüngen (Hop, Step und Jump) in die Luft.

Letzte Aktualisierung: 16. Mai 2023
4 Min. Lesezeit
Alles, was du über den Dreisprung in der Leichtathletik wissen solltest

Christian Taylor ist zweifacher Olympiasieger und vierfacher Weltmeister im Dreisprung.

Bei der Leichtathletik gibt es vier Sprungwettbewerbe: Weitsprung, Hochsprung, Stabhochsprung und Dreisprung. Beim Dreisprung sprinten die Athlet:innen eine Laufbahn entlang und vollführen drei Sprünge hintereinander, ehe sie in einer Sandgrube landen. Die drei Sprünge werden als Hop, Skip (oder Step) und Jump bezeichnet.

Ziel ist es, vom Absprungbrett so weit wie möglich in die Sandgrube zu springen. Was sich einfach anhört, erfordert ein hohes Maß an Technik und Geschicklichkeit. Es gibt feste Regeln, auf welchem Fuß die Athlet:innen nach jedem Sprung landen müssen.

Erica Ferguson, Assistenztrainerin für Leichtathletik an der University of Connecticut, und Tatijana Jacobson, Assistenztrainerin für Leichtathletik an der Duke University, erklären, was es über die hochtechnische Sportart zu wissen gibt. Sie sprechen über die Geschichte des Dreisprungs, worauf es bei den einzelnen Sprüngen ankommt und was man tun muss, um im Dreisprung erfolgreich zu sein.

Die Geschichte des Dreisprungs

Nach Angaben von World Athletics, dem internationalen Leichtathletikverband, ist der Dreisprung bereits seit 1896 Teil der Olympischen Spiele. Die heutige Form des Dreisprungs, der aus Hop, Skip und Jump besteht, wurde jedoch erst 1908 genormt. Zuvor bestand die Sportart aus zwei Hops und einem Jump.

Im Jahr 1996 wurde der Dreisprung erstmals als Disziplin für Frauen in die Olympischen Spiele aufgenommen.

Die drei Sprünge des Dreisprungs

Zunächst sprinten Dreispringer:innen eine Laufbahn hinunter, um Geschwindigkeit und Schwung aufzubauen. Die Mindestlänge der Laufbahn beträgt nach dem USA Track and Field Rule Book 40 Meter.

Am Ende der Laufbahn befindet sich ein Absprungbrett. Dabei handelt es sich um ein weißes Rechteck aus Holz oder einem anderen festen Material, das in die Laufbahn eingelassen ist. Es ist 18 bis 22 Zentimeter lang. Wenn die Athlet:innen das Absprungbrett erreichen, müssen sie mit einem Fuß in Richtung Sandgrube abspringen. Wenn sie mit ihrem Absprungfuß außerhalb des Bretts landen, wird der Sprung als Fehlversuch gewertet.

Beim Dreisprung erfolgt der erste Absprung mit einem Fuß. Die Athlet:innen werden dabei in den ersten der drei Sprünge, den sogenannten Hop, katapultiert.

1. Sprung: Hop

Beim Hop springen die Athlet:innen mit einem Fuß nach vorne. Mit welchem Fuß sie abspringen, entscheiden sie selbst – je nach persönlichen Vorlieben. Es kann entweder die stärkere oder schwächere Seite sein.

Das Schwierige dabei ist nicht der Sprung selbst, sondern die Landung. Das liegt daran, dass die Athlet:innen beim Hop mit dem gleichen Fuß landen müssen, mit dem sie abgesprungen sind. Wenn sie also mit dem linken Fuß abspringen, müssen sie auch auf dem linken Fuß landen, um anschließend den zweiten Sprung, den sogenannten Step oder Skip, ausführen zu können.

2. Sprung: Step oder Skip

Am Ende des Hop landen die Athlet:innen auf dem gleichen Fuß, mit dem sie abgesprungen sind (in diesem Beispiel dem linken). Um den Step oder Skip auszuführen, springen sie mit dem gleichen Bein erneut nach vorne.

Die Herausforderung beim Übergang vom Hop zum Skip besteht laut Ferguson darin, die Kraft des ersten Sprungs zu absorbieren und auf den zweiten Sprung zu übertragen.

Am Ende des Skip landen die Dreispringer:innen auf dem anderen Fuß (in diesem Beispiel dem rechten). Und zu guter Letzt springen sie mit dem rechten Fuß ab, um den letzten Sprung – auch Jump genannt – zu vollführen.

3. Sprung: Jump

Beim Jump springen die Athlet:innen so weit wie möglich in die Sandgrube. Der Abstand zwischen Absprungbrett und Landung ist die Gesamtsprungweite.

Nach Angaben von World Athletics haben die Athlet:innen in der Regel sechs Sprungversuche. Es kann jedoch sein, dass Kontrahent:innen mit kürzeren Sprungweiten nach drei Sprüngen ausscheiden. Die Springerin bzw. der Springer mit der längsten Sprungweite ist die Siegerin bzw. der Sieger. Bei einem Gleichstand entscheidet der zweitlängste Sprung der gleichplatzierten Athlet:innen.

Wie weit springen Dreispringer:innen?

Bei den Olympischen Spielen 2020 wurden bei den Frauen 15,67 Meter und bei den Männern 17,98 Meter erzielt.

Der Weltrekord der Männer wurde 1995 mit 18,29 Metern aufgestellt. Und der Weltrekord der Frauen 2022 mit 15,74 Metern.

Welches Equipment brauchen Dreispringer:innen?

Dreispringer:innen benötigen genau wie Hoch- und Weitspringer:innen nur wenig Equipment – lediglich Sprungschuhe und qualitativ hochwertige Sportbekleidung.

Nike Leichtathletikschuhe für Springer:innen verfügen über Metall-Spikes, die auf der Laufbahn für Grip sorgen. Abgesehen davon zeichnen sie sich durch eine relativ steife Platte an der Unterseite aus, die eine stabile Basis für die Sprünge bildet, sowie durch eine gedämpfte Mittelsohle, die den Aufprall abfedert.

Text von Greg Presto

Ursprünglich erschienen: 3. Mai 2023

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