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Founé Diawara
Als Kind fühlte sich Founé Diawara aufgrund ihrer kulturellen Identität wie eine Außenseiterin. Eines Tages änderte sich alles. Erfahre, wie sie durch eine virale Kampagne in den sozialen Medien zur Co-Präsidentin einer Frauenfußball-Community wurde.
Founé Diawara. Les Hijabeuses, Französin. Geboren am 4. Oktober 1999. Illustration von Lauwaart.
Als Zweitälteste von sieben Geschwistern war Founé die geborene Anführerin. Ihre Neugierde machte sie zum Vorbild für ihre jüngeren Geschwister. Sie wollte immer Neues lernen, oft gleich mehrere Dinge gleichzeitig! 2014 ließ sie sich von einem großen weltweiten Event zu einem neuen Hobby inspirieren: Fußball.
Mit 14 Jahren ging Founé zum ersten Mal in einen Fußballverein. Teil eines Teams zu sein, begeisterte sie! Jede Bewegung fühlte sich wie ein wunderschöner, choreografierter Tanz an: über den Platz dribbeln, den Ball abspielen und den Ball im Netz versenken.
"Wir möchten, dass Frauen jede Identität ausleben können."
Nach einem Jahr Training sollte sie das erste Mal für ihr Team für ein richtiges Spiel auf dem Platz stehen. Aber als sie auf das Spielfeld kam, hielt der Schiedsrichter sie an.
"Du musst deinen Hijab ausziehen", erklärte er. "Das ist nicht erlaubt."
Founé stockte der Atem. Ihr Hijab war ein wichtiges Symbol für ihren muslimischen Glauben und damit Teil ihrer Identität. Sie konnte ihn nicht abnehmen, um Fußball zu spielen. Founé verbrachte das Spiel auf der Bank und war unglaublich traurig und wütend.
"Ich wollte doch einfach nur spielen", erinnert sie sich. "Ich wollte etwas für mein Team tun."
Aber statt sich von ihrer Traurigkeit unterkriegen zu lassen, nutzte Founé ihre natürlichen Führungseigenschaften. Sie hörte von einer Kampagne gegen Diskriminierung von Frauen im Sport und nutzte die Chance, Teil dieser Bewegung zu werden.
Die Bewegung begann mit einem Instagram-Video über das Verbot in Frankreich, beim Fußball den Hijab zu tragen. Founé sah erstaunt, dass aus dem ganzen Land unzählige Kommentare eintrafen. Frauen erzählten von ihren eigenen Diskriminierungserfahrungen und wie sie durch das Verbot gezwungen waren, mit ihrem Sport aufzuhören.
Founé kämpfte weiter und wurde Co-Präsidentin von Les Hijabeuses, einer Fußball-Community, in der Frauen ihre Hijabs tragen dürfen. Zwischen den Trainings-Sessions studiert Founé an der Universität Menschenrechte. Sie setzt sich für eine Zukunft ein, in der Frauen keinen Teil ihrer Identität aufgeben müssen, um das zu tun, was sie lieben.