Beim Trail-Laufen in den Bergen Japans findet dieser buddhistische Mönch spirituelle Klarheit

Athletinnen* und Athleten*

Für Yukai Shimizu liegen spirituelle Praxis und Laufroutine im Einklang miteinander und bereichern sich gegenseitig.

Letzte Aktualisierung: 1. März 2022
4 Min. Lesezeit

"Berge versetzen" ist eine Serie über Athletinnen* und Athleten*, für die der Sport eine tiefe persönliche Bedeutung hat.

Manche Menschen in Nagano kennen Yukai Shimizu als Läufer, der sie jeden Morgen freundlich auf seiner Runde grüßt. Manche kennen ihn als Mönch ihres örtlichen Zenkoji-Tempels. Einige sind überrascht, wenn sie erfahren, dass er sowohl frommer Mönch als auch passionierter Läufer ist. Für Yukai ist das jedoch kein Widerspruch, im Gegenteil. Er findet, dass sich diese beiden Teile seines Lebens perfekt ergänzen.

"Für mich als Mönch bedeutet Laufen, ganz im Hier und Jetzt zu sein."

Yukai läuft aus einem wichtigen Grund. Als Mönch gehört es zu seinen Aufgaben, Gemeindemitgliedern zu helfen, die in Not geraten sind. Diese Verantwortung lastet schwer auf seinen Schultern, und manchmal zweifelt er, ob er dieser Aufgabe überhaupt gerecht wird. Das Laufen hilft ihm, sein Selbstgefühl zu stärken und wieder ins innere Gleichgewicht zu kommen, seine Mitte zu finden. "Manche Menschen haben Probleme, die schwer zu lösen sind", erzählt Yukai. "Wenn ich mit mir selbst im Reinen und mit ganzem Herzen dabei bin, kann ich diesen Menschen helfen, ihr Schicksal zu akzeptieren und sich ihren Problemen zu stellen." Beim Laufen setzt sich Yukai mit seinen Selbstzweifeln auseinander. Die Erfahrung, die er dabei macht, hilft ihm, auch andere dazu zu bringen, ihre eigenen Selbstzweifel zu überwinden.

Der buddhistische Mönch Yukai Shimizu läuft auf den Bergpfaden Japans der Klarheit entgegen
Der buddhistische Mönch Yukai Shimizu läuft auf den Bergpfaden Japans der Klarheit entgegen
Der buddhistische Mönch Yukai Shimizu läuft auf den Bergpfaden Japans der Klarheit entgegen

Beim Laufen kann Yukai auch seine tiefe Verbundenheit zur Natur pflegen. Seine Strecken – malerische Trails durch die Berge von Nagano – sind atemberaubend. Und jedes Mal, wenn er den Gipfel erreicht, ist er von der Erhabenheit der Natur beeindruckt. "Beim Laufen bekomme ich die schönste Landschaft der Welt zu sehen", so Yukai.

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Der buddhistische Mönch Yukai Shimizu läuft auf den Bergpfaden Japans der Klarheit entgegen
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Der buddhistische Mönch Yukai Shimizu läuft auf den Bergpfaden Japans der Klarheit entgegen
Der buddhistische Mönch Yukai Shimizu läuft auf den Bergpfaden Japans der Klarheit entgegen

"Beim Laufen bekomme ich die schönste Landschaft der Welt zu sehen."

Mit 46 Jahren läuft Yukai weiterhin jeden Tag, damit er das, was er am liebsten macht, genießen und schätzen kann: Mit der Familie zusammen am Tisch zu sitzen. Ein Bier zu trinken und sich ein Spiel anzusehen. Völlig präsent zu sein. "Für mich als Mönch bedeutet Laufen, ganz im Hier und Jetzt zu sein. So lehrt es auch der Buddhismus, und es hat eine positive Wirkung auf mich."

Im Video oben erzählt Yukai seine Geschichte und zeigt, dass Laufen und das Streben nach spiritueller Klarheit eigentlich gar nicht so unterschiedlich sind.

Der buddhistische Mönch Yukai Shimizu läuft auf den Bergpfaden Japans der Klarheit entgegen
Der buddhistische Mönch Yukai Shimizu läuft auf den Bergpfaden Japans der Klarheit entgegen
Der buddhistische Mönch Yukai Shimizu läuft auf den Bergpfaden Japans der Klarheit entgegen

Text: Nickolaus Sugai
Fotos: Will Goodan
Video: Mackenzie Sheppard

Gemeldet: Oktober 2020

Ursprünglich erschienen: 1. März 2022