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Chaima Amara
Chaima Amara wuchs in Frankreich auf und hatte nicht die besten Startbedingungen. Aber sie ist davon überzeugt, dass Athlet:innen Disziplin, Stärke und Würde brauchen, um Erfolg zu haben. Erfahre mehr über den außergewöhnlichen Weg, der sie zum Erfolg in ihrem Sport geführt hat: Taekwondo.
Chaima Amara. Sports Dans La Ville, Französin. Geburtstag: 9. September 1993. Illustration von Shirley Hottier.
Es war einmal ein Mädchen namens Chaima, das seinen älteren Bruder zum Taekwondo-Training begleitete. Obwohl die Gruppe nur aus Jungen bestand, ermutigte der Lehrer sie zum Mitmachen. Das war nicht leicht. Beim Taekwondo werden Schläge und Tritte eingesetzt und die 9-jährige Chaima wurde von den älteren und viel größeren Jungen im Nu auf die Matte geworfen. An diesem Tag ging sie mit blauen Flecken nach Hause – fest entschlossen zu lernen, sich zu wehren.
Chaima war ein schüchternes Kind. Sie wuchs in einem armen, abgelegenen Vorort in Nordfrankreich auf und verbrachte viel Zeit zu Hause in ihrem Zimmer. Doch als sie Taekwondo für sich entdeckte, probierte sie auch andere neue Sportarten wie Handball, Gymnastik und Fußball aus. Sie entdeckte, wie kämpferisch sie sein konnte und wie gerne sie sich mit anderen messen wollte. Chaima gefiel es, zu gewinnen.
"Als Kind war ich schüchtern, aber durch den Sport bin ich viel mutiger geworden."
Taekwondo erfordert allerhöchste mentale Konzentration. "Ich habe einen stählernen Geist entwickelt", der es mir bis heute ermöglicht, in jeder Sportart meinen Platz zu finden", erzählt Chaima. Taekwondo lehrt auch Respekt vor deinem Gegenüber. Obwohl getreten und geschlagen wird, wird beim Training Wert darauf gelegt, sich wirklich niemals gegenseitig zu verletzen. Chaima lernte bald, dass ein Taekwondo-Kampf zwar wie ein Kampf aussieht, aber eher wie ein Tanz ist. Um erfolgreich zu sein, müssen die Athlet:innen Disziplin, Kraft und Würde besitzen.
Und Chaima nutzt diese Fähigkeiten auch abseits der Matte als Trainerin bei Sports dans la Ville, einer gemeinnützigen Organisation, die jungen Frauen den Zugang zu Sport- und Berufsmöglichkeiten erleichtert. Sie sieht den Sport als eine Brücke und ihre Rolle als die der Brückenbauerin.
"Coaches können das Leben eines Kindes wirklich prägen", erzählt sie. "Deshalb setze ich mich voll und ganz für meine Schülerinnen ein. Ich trainiere mit ihnen, ich kämpfe für sie, ich lasse mich von ihnen inspirieren."