So wird Racquetball gespielt

Sport und Bewegung

Lerne die Grundlagen und finde heraus, welche Ausrüstung du zum Court mitbringen solltest.

Letzte Aktualisierung: 9. April 2024
8 Min. Lesezeit
Profis erklären: So wird Racquetball gespielt

Vielleicht bist du auf dem Weg zur Umkleidekabine schon einmal am Racquetball-Court deines Fitnessstudios vorbeigekommen. Vielleicht hast du dieses spannende Spiel schon einmal im Fernsehen gesehen. Vielleicht hast du schon einmal ein Spiel gesehen und dich gefragt, wie die Regeln sind, wie man punktet und was all die Markierungen auf dem Boden bedeuten.

Hier erfährst du, wie Racquetball gespielt wird und welche Ausrüstung du mit auf den Court nehmen solltest.

Was ist Racquetball?

Racquetball ist eine Kombination aus Handball und Squash. In den 1970er und 1980er Jahren wurde es zu einer der am schnellsten wachsenden Sportarten, die nach Angaben des Kanadischen Olympischen Komitees weltweit rund 14 Millionen Menschen anzieht. Ein Gummiball (5,7 cm Durchmesser und 40 g Gewicht) wird mit einem bespannten Schläger mit kurzem Griff innerhalb eines viereckigen Feldes hin und her geschlagen.

Vorteile des Racquetballspielens

Bei dieser Sportart werden alle wichtigen Muskeln beansprucht und durch die hohe Spielgeschwindigkeit kommt man schnell außer Atem. "Man bekommt in kurzer Zeit ein gutes Training", sagt Del Villanueva, Cheftrainer des Racquetball Clubs der University of California, Berkeley.

Nach Angaben der Harvard Medical School ist Racquetball nicht nur eine großartige Herausforderung für das Herz-Kreislauf-System, sondern stärkt auch gleichzeitig den Ober- und Unterkörper. Und es könnte sogar dein Leben verlängern. Eine 2017 im British Journal of Sports Medicine veröffentlichte Studie ergab, dass Menschen, die über einen Zeitraum von neun Jahren regelmäßig Schlägersportarten wie Racquetball spielten, ein um 47 Prozent geringeres Risiko hatten, an einer allgemeinen Ursache zu sterben, und ein um 56 Prozent geringeres Risiko, an einer Herzerkrankung zu sterben.

Profis erklären: So wird Racquetball gespielt

So wird Racquetball gespielt – Wir erklären dir alles, was du wissen musst.

Racquetball kann als Einzel (eins gegen eins) oder Doppel (zwei gegen zwei) gespielt werden. Wie beim Tennis ist das Ziel, jeden Ballwechsel bzw. jeden Return nach dem Aufschlag zu gewinnen.

Ein Racquetballspiel gewinnt die/der Spieler:in, die/der zwei Runden gewinnt, wobei jede Runde auf 15 Punkte gespielt wird. Wenn aber beide Spieler:innen ein Spiel gewinnen, kommt es zu einem Tiebreaker-Spiel, das bis 11 Punkte gespielt wird.

Durch Münzwurf wird entschieden, welche:r Spieler:in zu Beginn des Spiels zuerst aufschlägt. Wer den Münzwurf gewinnt, schlägt auf.

Du darfst nur innerhalb der Aufschlagzone aufschlagen, einem Bereich von ca. 6,10 m x 12,19 m auf dem Court. Die Grenzen dieser Zone werden durch die "kurze Linie" in der Mitte des Spielfeldes und die "Aufschlaglinie" oder die Linie, die der Stirnwand am nächsten liegt, markiert. Weder der Fuß noch der Ball dürfen beim Aufschlag über die Aufschlaglinie hinausragen, und der Ball muss einmal innerhalb der Aufschlagzone aufspringen, bevor er mit dem Schläger gegen die Stirnwand geschlagen wird.

Nach dem Aufschlag und der Berührung der vorderen Wand darf der Ball eine Seitenwand berühren, bevor er hinter der kurzen Linie auf dem Boden landet. Berührt der Ball mehr als eine Seitenwand oder landet er nicht hinter der kurzen Linie, so ist der Aufschlag nicht gut (sog. Fehlaufschlag) und der Ball ist nicht im Spiel. Wer einen Fehlaufschlag gemacht hat, darf den Aufschlag wiederholen. Bei zwei Fehlaufschlägen hintereinander gilt der Aufschlag als verloren.

Du kannst den Aufschlag auch verlieren, wenn du eine Strafe begehst oder deine:n Gegenspieler:in daran hinderst, den Ball zu schlagen. Zum Beispiel, wenn du dich während des Spiels vor deine:n Gegner:in stellst oder sie/ihn ablenkst.

Es gibt aber auch andere Arten von Hindernissen. Im Allgemeinen bedeutet ein Hindernis einfach, dass etwas deine Möglichkeit, sicher zu spielen, beeinträchtigt. Wenn du zum Beispiel bei einem Aufschlag zurückschlägst und du deine:n Gegner:in mit dem Schläger triffst. "Wenn du laut 'Hinder' sagst, bleiben alle stehen", sagt Villanueva. In den meisten Fällen kannst du den Ballwechsel einfach fortsetzen, ohne den Aufschlag zu verlieren.

Wenn du den Ball nicht aufschlägst, stehst du hinter der Empfangslinie, die sich hinter der kurzen Linie befindet. Laut Villanueva wird die Empfangslinie auch als Sicherheitslinie bezeichnet. "Es geht darum, die/den Empfänger:in aus Sicherheitsgründen von der/vom Aufschläger:in fernzuhalten", sagt er. Wenn du die Linie beim Aufschlag ignorierst, erhöhst du das Risiko, dass du versehentlich die/den andere:n Spieler:in mit deinem Schläger triffst – oder selbst getroffen wirst.

Du musst so lange hinter der Linie bleiben, bis der Ball entweder in der Sicherheitszone (ein Bereich von ca 6,10 m x 1,52 m zwischen der kurzen Linie und der Empfangslinie) aufkommt oder die Empfangslinie überquert. Wird der Ball vorher auf oder über die Empfangslinie geschlagen, erhält die/der Aufschläger:in einen Punkt.

Laut USA Racquetball kann nur die/der aufschlagende Spieler:in Punkte erzielen. Punkte werden erzielt, wenn ein:e Gegner:in den Ball nicht zurückspielt, bevor er zweimal den Boden berührt. Ein Punkt kann auch erzielt werden, wenn die/der nicht aufschlagende Spieler:in den Ball nicht zurück zur Wand schlägt, bevor er den Boden berührt.

Zum besseren Verständnis: Der Racquetball-Court ist viereckig, etwa 6,10 m breit, 12,19 m lang und 6,10 m hoch, mit einer Rückwand von mindestens 4 m Höhe. Er enthält zahlreiche Bodenmarkierungen. Aber es gibt noch andere Markierungen, die man kennen sollte.

Aufschlagkästen sind die beiden kleinen rechteckigen Boxen, die sich auf jeder Seite der Aufschlagzone am nächsten zur Wand befinden. Sie werden nur im Doppel verwendet (im Einzel gelten sie als "out of bounds") und sind der Ort, an dem man steht, wenn die/der Partner:in den Ball aufschlägt", erklärt Villaneuva. Du musst mit beiden Füßen innerhalb des Aufschlagkastens bleiben, bis der Ball die kurze Linie passiert. Dann kannst du außerhalb des Kastens treten. Wenn du aufschlägst, steht dein:e Partner:in im Aufschlagkasten.

In der Aufschlagzone befinden sich auch die Drive-Serve-Linien. Diese sind 3 Fuß (ca. 91,5 cm) von der rechten und linken Seitenwand entfernt und dürfen nur für einen Aufschlag verwendet werden. Ein Drive-Aufschlag ist ein Aufschlag, bei dem der Ball hart und tief (unter die Schultern) geschlagen wird. Der Aufschlag darf von jeder Stelle des Spielfeldes ausgeführt werden, auch innerhalb der durch die Aufschlaglinie markierten 3-Fuß-Zone. Dieser Bereich kann nicht für andere Arten von Aufschlägen verwendet werden.

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Was brauchst du, um Racquetball zu spielen?

Bist du bereit, Racquetball auszuprobieren? Folgende Ausrüstung benötigst du, bevor du dich auf den Court begibst. Dazu gehören ein Sportshirt oder -tanktop und ggf. ein Sport-BH aus feuchtigkeitsableitenden Material wie Polyester, Nylon, Elasthan oder Bambus. Dein Oberteil (und ggf. dein Sport-BH) sollte bequem sitzen und weder zu eng noch zu weit sein, da dies das Laufen und Schlagen des Balls erschweren könnte.

Auch die Hose (Hose oder Shorts) sollte Feuchtigkeit ableiten und so locker sitzen, dass du dich frei bewegen kannst, aber auch so eng, dass du nicht ständig am Bund ziehst. Wenn du eine Hose trägst, achte darauf, dass der Saum nicht über den Boden schleift – überschüssiger Stoff kann eine Stolperfalle sein.

Wähle Schuhe, die für Schlägersportarten wie Tennis, Squash oder Racquetball geeignet sind. So kann man sich leichter drehen und hinterlässt keine Schuhabdrücke auf dem Court. Kombiniere die Sportschuhe am besten mit feuchtigkeitsableitenden Socken. Wähle die Sockenhöhe, die dir am besten gefällt, aber beachte, dass niedrige Socken beim Spielen verrutschen können.

Weitere wichtige Ausrüstungsgegenstände sind ein Racquetballschläger und Racquetbälle. Wenn du nicht auf einer Anlage spielst, die Schläger zur Verfügung stellt, musst du deine eigenen Schläger mitbringen. Vielleicht kannst du auch einen in einem Freizeitzentrum oder Sportgeschäft in deiner Nähe ausleihen. Erkundige dich, ob es ein Verleihservice gibt. Racquetballschläger unterscheiden sich von Tennis- und Squashschlägern. Sie haben kürzere Griffe und eine breitere, tropfenförmige Bespannung.

Racquetbälle sind auch deshalb einzigartig, weil sie größer sind und federnder als Squashbälle, aber kleiner und leichter als Tennisbälle sind.

Du solltest auch an einen Augenschutz denken. Das Tragen einer Schutzbrille auf dem Racquetball-Court ist eine gute Entscheidung – man weiß nie, wann man einen verirrten Aufschlag ins Gesicht bekommt. Speziell für Racquetball entwickelte Brillen sind die beste Wahl.

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Racquetball vs. Squash: Was sind die Hauptunterschiede?

Bei beiden Sportarten geht es darum, einen Ball mit einem Schläger innerhalb eines ummauerten Courts zu schlagen.

Betrachten wir zunächst die Ausrüstung: Beim Racquetball wird ein Schläger in Form eines Tropfens mit einem kurzen Griff verwendet. Beim Squash hingegen wird ein ovaler Schläger mit einem längeren Griff verwendet, der den Schläger insgesamt länger macht. Nach Angaben des Kanadischen Olympischen Komitees dürfen Racquetballschläger bis zu 55,9 cm und Squashschläger bis zu 68,6 cm lang sein. Sowohl Racquetbälle als auch Squashbälle sind hohl und bestehen aus Gummi, wobei Racquetbälle etwa 42 % größer und schwerer sind.

Auch die Größe des Courts variiert etwas. Beide Sportarten werden auf einem vierwandigen Court gespielt, wobei Racquetballplätze ca. 6,10 m breit, 12,19 m lang und 6,10 m hoch sind, während Squashplätze ca. 6,04 m breit, 9,75 m lang und 5,64 m hoch sind.

Beim Racquetball muss man aufschlagen, um einen Punkt zu erzielen, beim Squash kann jede:r Spieler:in nach einem Aufschlag punkten.

Text: Lauren Bedosky

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Ursprünglich erschienen: 29. November 2023

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